Austausch und Entspannung - bienenelfe.org

Caritas Worms, Stiftung Bienenelfe und VG Wörrstadt veranstalten gemeinsamen Ukraine-Tag

Es gibt Borschtsch, das Leibgericht aller Ukrainer. Eine köstliche traditionelle Suppe mit Rote Bete und Weißkohl. Als Durstlöscher trinkt man Uswar, ein Kompottgetränk aus getrockneten Früchten und Honig, im Angebot sind natürlich auch Kaffee und Kuchen. Internationales Flair beim ersten Ukraine-Tag im Kulturkeller Schornsheim, zu dem die Caritas Sozialberatung für Flüchtlinge und Ehrenamtsbegleitung in Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde Wörrstadt und der Stiftung Bienenelfe eingeladen hatten. „Wir wollen unseren neuen ukrainischen Mitbürgern mit diesem Tag die Möglichkeit geben, sich untereinander auszutauschen, zu vernetzen und Kontakte in der Region zu knüpfen. Gleichzeitig ermöglichen wir damit den Gastfamilien einen Erfahrungsaustausch”, erklärt Andrea Rinke-Bachmann von der Caritas Worms.
Es herrscht eine lockere, gelöste Stimmung. überall werden die Handys mit der Sprach-App gezückt und fröhliches Kinderlachen schallt durch den Raum. Rund 40 ukrainische Mitbürger sind gekommen, um gemeinsam mit den „Ureinwohnern” zu feiern. „Das ist genau das, was wir mit dieser Veranstaltung erreichen wollen”, sagen Denise und Sven Ulrich von der Stiftung Bienenelfe. Sie selbst sind Gastgeber für zwei ukrainische Bürger. „Wir haben zu Hause Platz. Klar, dass wir den leidgeprüften Menschen helfen.” Helfen ist auch das Stichwort für Andrea Rinke-Bachmann. Die Diplom-Sozialpädagogin ist im Auftrag der VG Wörrstadt in der Sozialberatung von Flüchtlingen und der Ehrenamtsbegleitung tätig. „Wir helfen den Kriegsflüchtlingen bei den Behördengängen, vermitteln Sprachkurse und Kita-Plätze und begleiten beim Gang zum Jobcenter. Wichtig sei vor allem eine dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge in eigenen Wohnungen und kein Wohnen in irgendwelchen Lagern.
Gesucht werden auch Räumlichkeiten für Deutschkurse. Denise und Sven Ulbrich betonen die Wichtigkeit eines solchen gemeinsamen Kennenlern-Tages. „Oft wissen die Geflüchteten nicht, dass hier gerade mal zwei, drei Häuser weiter ebenfalls Landsleute wohnen, die ihre Heimat wegen des Angriffskrieges des russischen Despoten verlassen mussten. Wichtig ist auch der Kontakt mit den Einheimischen.” Einige Ukrainer sprechen sogar schon ein bisschen Deutsch.
Besonders bei den Kindern geht es „Ruck Zuck”. Ohne Sprach-App ist die Unterhaltung natürlich etwas schwierig. Eines fällt auf. In der Unterhaltung sind immer wieder die Worte Lidl, Aldi und Penny zu hören. Die Waren des täglichen Bedarfs müssen beschafft werden.
Nach fünf Tagen Zugfahrt in Wörrstadt angekommen Eine junge Frau kommt zu Denise Ulbrich. Ihr T-Shirt ziert eine Schleife mit den
ukrainischen Nationalfarben Blau-Gelb. Mittels Dolmetscherin erzählt sie, dass sie vor zwei Monaten mit ihrer Familie aus Kiew geflüchtet sei. Nach fünf Tagen Zugfahrt sei sie über Österreich durch die Vermittlung von Freunden nach Wörrstadt gekommen. Mit insgesamt neun Personen sei man jetzt hier. Zwei ihrer Mädchen gehen in die Grundschule, ein Kind in die Realschule plus. Wie es ihr hier gefällt? Sie lacht und zeigt zwei erhobene Daumen.

Leave a Reply