Ein außergewöhnliches Weihnachtsgeschenk konnten die „Tafeln“ in Kirchheimbolanden und Rockenhausen zuletzt verteilen:
Dank einer Spende gab es für alle Nutzer frisches Rindfleisch.
Die Stiftung Bienenelle“ aus Rheinhessen hatte zwei Rinder gespendet, diese schlachten und das Fleisch verarbeiten und einbacken lassen. Als zusätzliche Überraschung gab es im Anschluss noch eine weitere Spende .“Das ist ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk“, freut sich Angela
Schwalb, Ehrenamtskoordinatorin des Roten Kreuzes im Donnersbergkreis und somit auch zuständig für die Tafeln. Solch edles Fleisch von glücklichen Rindern bekommen wir selten“, sagt sie. Entsprechend groß sei der Zuspruch und die Begeisterung der Talelnutzer gewesen.
Jeweis ein ganzes Rind ging zunächst an die Ausgabestellen in Kirchheimbolanden und Rockenhausen. Da die Stiftung auch beim eigenen Verkauf einiges an Fleisch übrig hatte, gehen diese Reste nun kurzerhand ebenfalls an die beiden Tafeln. Denise Ulbrich, Vorsitzende der Stiftung, zeigt sich zufrieden mit dieser Aktion. Erstmals hatte sie eine solche Idee umgesetzt und war selbst überrascht, wie viele Bedürftige es gibt, die auf die Tafel angewiesen sind.
„Darunter sind auch viele Senioren oder Alleinerzienende – das bewegt mich dann sehr“. sagt Ulbrich. Umso mehr freut sie sich, diesen Menschen in diesem Jahr eine besondere Freude beschert zu haben und bedankt sich auch beim Party- und Eventverlein Albert Keller aus Flonheim, der für alle Lebensmitteltransporte kostenfrei seinen Anhänger zur Verfügung gestellt hatte.
Anzahl der Bedürftigen stark gestiegen
Angela Schwalb bedankte sich für diese besondere Aktion, aber auch generell bei allen Spendern und Tafelhelfern für die großzügige Unterstützung im abgelaufenen Jahr. „Wir möchten den ehrenamtlichen Helfern aufs Herzlichste danken. Sie leisten mit ihren über 1300 freiwilligen Arbeitsstunden jeden Monat einen unschätzbaren Beitrag“, so Schwalb. Durch Kriege, die Inflation und Preissteigerungen in allen Lebensbereichen sei ein heftiger Anstieg der Bedürftigen auch im Donnersbergkreis zu spüren.
In den vergangenen Jahren sei die ANzahl um 70 % gestiegen. Auf Hilfe sei man umso mehr angewiesen. Die „Bienenelfe“ will indes gerne weiterhin Gutes tun. Denise Ulbrich widmet sich mit ihrer Stiftung vor allem dem Tierwohl und dem Naturschutz. „Angefangen hat alles mit ein paar Fuchswelpen, die wir auf unserem Grundstück gefunden haben“, erinnert sich Ulbrich. Als sie die Tiere damals eingefangen hatte und der örtliche Jäger kam und sie ohne mit der Wimper zu zucken töten wollte, griff Ulbrich ein. Die Füchse waren die ersten Tiere, die bei ihr im rheinhessischen Spiesheim gerettet und aufgezogen wurden. Es folgte weitere – Füchse, Waschbären, Rehkitze. „Irgendwann mussten wir das dann ausweiten, haben uns ein geeignetes Grundstück dafür gesucht“, erzählt sie, in Nieder-Wiesen hat man es gefunden. Nun, einige Jahre später, leben dort Schafe auf einer stiftungseigenen Streuobstwiese. Weiteres Land hat man dort gepachtet und beheimatet dort etwa 50 Rinder. „Artgerecht mit viel Auslauf und einem möglichst guten Leben“, erklärt Denise Ulbrich die selbst vegetarierin ist und sich schwer damit tut, dass ihre Rinder regelmäßig geschlachtet werden.
„Bienenelfe“ ist bald auf neuem Grundstück
Seit drei Jahren läuft das ganze Projekt als Stiftung unter dem Namen „Bienenelfe“. Und Denise Ulbrich möchte ihre Ideen noch stärker verwirklichen, sucht aktuell aktiv nach einem eigenen Hof mit ausreichend Land, um dort dann alles nach ihren Vorstellungen und den Wünschen der Stiftung zu gestalten. „Auf einem gepachteten Gelände macht das einfach wenig Sinn“, sagt sie und ist guten Mutes, schon bald das Richtige gefunden zu haben. Dorthin sollen dann Schafe und Rinder umziehen. Was die Füchse angeht, kümmert sich Ulbrich auch heute noch direkt um Tiere in Not. „Und je nach Witterung und Zustand kommt es auch mal vor, dass einer im Gästezimmer unterkommen muss.“, sagt sie. Tierschutz sei eben „Herzenssache“. Und die Unterstützung Bedürftiger Menschen liegt Denise Ulbrich ebenfalls am Herzen.